Ewald Nowotny, Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (kurz: EZB), ist der Ansicht, dass es keinen großen Handlungsspielraum mehr gäbe; vor allem dann nicht, wenn es für den Kampf gegen den Preisverfall auf breiter Front gehe.
Nowotny ist der Ansicht, dass die „Möglichkeiten sehr begrenzt sind“. Das Ratsmitglied sieht aber auch positive Aspekte im Jahr 2015: es drohe – laut eigenen Angaben – keine Deflationsgefahr!
Interview mit der „Tiroler Tagespresse“ brachte Überraschungen mit sich
In einem kürzlich veröffentlichten Interview mit der „Tiroler Tageszeitung“ gab Ewald Nowotny an, dass die EZB in Wahrheit gar keinen Handlungsspielraum hat, wenn es um die Bekämpfung des Preisverfalls gehe.
Auf die Frage, ob das etwaige Arsenal der EZB bereits erschöpft sei, gab Nowotny an: „Natürlich sind unsere Möglichkeiten begrenzt“. Jedoch sehe das Ratsmitglied keine Deflationsgefahr für das Jahr 2015. Schlussendlich soll es nach dem Monat Jänner wieder bergauf gehen.
Doch es sind nicht nur die Inflationsraten, welche die Angst vor der Deflation steigern. Es sind fallende Preise und der immer schwächer werdende Konsum sowie schrumpfende Investitionen. Doch Nowotny sieht ein Ende der schwachen Wirtschaft. „Vielleicht haben wir noch im Jänner eine negative Inflationsrate. Mit Februar sieht die Sache aber wieder anders aus“, gibt er sich zuversichtlich.
Es gibt keine Deflation
Abschließend ist Nowotny der Meinung, dass es im Jahr 2015 keine Deflation geben wird. Doch er bestritt nicht, dass der „Sicherheitsabstand natürlich geringer geworden“ sei. Des Weiteren verriet Nowotny, dass der Ankauf von etwaigen Staatsanleihen geplant ist.
Die nächste Sitzung, welche vom EZB-Rat abgehalten wird, findet kommenden Donnerstag statt. Jene Sitzung warf – schon während dem Interview mit Nowotny – Fragen über Fragen auf. Denn an diesem Tag sollen die Währungshüter entscheiden, ob die Geldschleusen der Notenbanken noch weiter geöffnet werden. Im Endeffekt spekuliert man sogar mit einem breit angelegten Aufkauf von sogenannten Euro-Staatsanleihen. Somit würde man dem amerikanischen Vorbild – der „quantitativen Lockerung“ – nachkommen.
Die kommende Sitzung des EZB-Rates wird mit Spannung erwartet
Die Banken sollen daher derart bewogen werden, dass sie in riskantere Anlageprodukte investieren und gleichzeitig mehr Kredite vergeben. So würde sich die schleppende Konjunktur innerhalb der Euro-Zone von selbst „reparieren“ und angekurbelt werden.
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