Wiener TU: Informatik-Kurse für junge Flüchtlinge

Die TU Wien bietet minderjährigen Flüchtlingen seit dem 27.07.2015 kostenlose Informatik-Kurse an. Alleine 2014 kamen etwa 2.000 minderjährige Flüchtlinge in Österreich an, die ohne Eltern und Familie ihre Heimat verlassen mussten. Die UMF (unbegleitete minderjährige Flüchtlinge) sind die Zielgruppe des Programms.

Das Kursprogramm Welcome.TU.Code

Die zweiwöchigen Informatik-Kurse unter dem Motto „Welcome.TU.Code“ werden hauptsächlich von Studenten der Universität geleitet und sollen bis mindestens Ende August laufen. Im Fokus liegt ein einfacher und spielerischer Zugang zu grundlegenden IT-Kenntnissen mit möglichst geringen Sprachbarrieren.

Dabei sollen in den Laborräumen der TU Wien die ersten Schritte des Programmierens mit Hilfe der Software „Agent Cubes“ vermittelt werden. Bisher können die Veranstalter über fünfzig Teilnehmer, vorwiegend aus Afghanistan, Somalia und Syrien, verbuchen. Die Verpflegung der Kursteilnehmer wird von der Universitätsmensa gesponsert und auch die Anfahrt und Unterkünfte vor Ort werden organisiert.

Students in digital design training course with instructor

Students in digital design training course with instructor

Ziel von „Welcome.TU.Code“

„Uns ist es wichtig, mit dieser Initiative ein Zeichen zu setzen und die Jugendlichen in Österreich willkommen zu heißen“ definiert Professor Hannes Werner die Zielsetzung des Programms. Neben dem Erlernen von simplen Programmierungen steht der Aspekt der Integration im Vordergrund.

Die meisten minderjährigen Flüchtlinge haben noch keine Informationen über ihre Zukunft, da die Asylverfahren noch bearbeitet werden. Prinzipiell steht ihnen ein Schulbesuch zwar offen, doch dieses Vorhaben scheitert in der Regel an unüberwindbaren Sprachbarrieren. Aus diesem Grund stellt „Welcome.TU.Code“ eine gelungene Ablenkung dieser Problematik dar.

Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist, dass jugendliche Asylbewerber, die in Österreich bleiben werden, bereits über grundlegende Informatik-Kenntnisse verfügen, während die Jugendlichen, die keine Aufenthaltsgenehmigung erhalten, ihre erworbenen Kenntnisse im Sinne der „Brain Circulation“ in ihrem Herkunftsland anwenden können. In beiden Fällen führt das Kursprogramm der TU Wien zu positiven Effekten.

Die Studenten der TU

Mit dem selbst entworfenen Kursprogramm üben sich die Studenten der TU Wien in sozialer Verantwortung. „Wir wollen im Rahmen unserer Möglichkeiten zeigen, dass Integration auch anders funktionieren kann“ sagt Studentin Kathrin Conrad, eine Vertreterin der Fachschaft Informatik. Mit „Welcome.TU.Code“ versuchen die beteiligten Studenten den Integrationsprozess selbständig mitzugestalten und zu optimieren. Auf diese Weise können beide Parteien anhand der Situation nur um Erfahrungen reicher werden und in ihren Persönlichkeiten weiter wachsen.

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