Erdrutschsieg des Front National bei Europawahl 2014

Die Europawahl 2014 ist vorbei und bei den etablierten Parteien in Frankreich ist der Schock noch nicht überwunden über den Sieg der Front National. Mit 24% der Wählerstimmen ist die FN die stärkste Partei in Frankreich geworden.

Besonders viele junge Menschen setzten auf dem Stimmzettel ihr Kreuz bei dieser Partei. Damit holte sich die Front National fast doppelt so viele Wählerstimmen, als die regierenden Sozialisten. Für den französischen Ministerpräsident François Hollande war es ein unvorstellbares Debakel. Es zeigt, dass ein großer Teil der Menschen in Frankreich nicht mit der Politik der Regierung zufrieden ist und die Bevormundung von Brüssel ablehnen.

Die FN gewann 19 Prozent der Stimmen im Vergleich zur Europawahl vor 5 Jahren dazu. Viele Parteien in Europa wären hoch erfreut gewesen, wenn sie nur die Hälfte dieser Zuwachsrate erreicht hätten. Jetzt beginnt in der gesamten EU die Analyse, wieso konnte die Front National in Frankreich einen derartigen durchschlagenden Erfolg verzeichnen. Durch diesen Ruck nach rechts wurde die Position von François Hollande erheblich geschwächt. Jetzt wird es schwerer werden, verschiedene Reformmaßnahmen durchzusetzen, welche der FN gegen den Strich gehen. Auch die Konservativen erlitten eine Schlappe und erzielten ein schlechtes Wahlergebnis. Keine Partei erreichte eine zweistellige Zuwachsrate an Sitzen, außer die Front National, welche sich um 78 Sitze verbesserte und nun 105 Abgeordnete im Europäischen Parlament sitzen hat.

Der Sieg der FN ist darauf zurückzuführen, dass jeder vierte Wähler auf diese Partei gesetzt hat. Außerdem verwies der Staatschef François Hollande in einer Ansprache, dass sechs von zehn Wählern keine Stimme abgegeben haben. Die Front National lehnt den Euro ab und möchte Frankreich nicht mehr in der EU sehen.

Den Erdrutsch begünstigte auch die schlechte wirtschaftliche Lage von Frankreich. Mehrere Projekte fielen dem Rotstift zum Opfer, was besonders die junge Generation zu spüren bekam. Außerdem ist Hollande in Frankreich derartig unbeliebt, wie kein anderer Staatschef vor ihm. Auf einigen Bildern macht er einen närrischen und verwirrten Eindruck und sein Verhalten ist nicht so, wie es sich die Franzosen vorstellen.

Es wurde von ihm in den 2 Jahren seiner Amtszeit nichts ­wesentliches bewegt und talentierte Menschen verlassen scharenweise das Land, da es in anderen Staaten bessere Arbeitsbedingungen und mehr Lohn gibt. Es gelang nicht den Arbeitsmarkt zu reformieren, wie es von der Bevölkerung erwartet wurde. Ein großer Teil der Franzosen ist nicht gegen die EU, sondern sie wollten die alt eingesessenen Parteien abstrafen und insbesondere François Hollande einen Denkzettel verpassen.

Sollte die Bevölkerung den Ruck nach rechts in der Zukunft nicht stoppen, so werden wir uns in einigen Jahren in einem komplett neuen Europa wiederfinden. Die rechten Parteien verfolgen eine ganz andere Politik, wie sie im Moment praktiziert wird. Besonders die nationale Vielfalt wird auf der Strecke bleiben, wodurch am Ende sogar die eigene Wirtschaft der einzelnen Mitgliedsstaaten geschwächt wird.

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