Fast 8.000 Fans bei Derby Sportklub gegen Vienna

Die beiden Derbys, die in Wien ausgetragen werden, haben nur sehr wenig gemeinsam. Während das Derby zwischen dem Wiener Rekordmeister Rapid Wien und der Wiener Austria von gegenseitiger Abneigung und Hassparolen geprägt ist, sieht es bei dem Aufeinandertreffen zwischen der Vienna und dem Wiener Sportklub ganz anders aus.

Hier regieren Respekt und Freundschaft. Natürlich verbinden beide Vereine die Erfolglosigkeit und das fehlende Geld. Während die Vienna derzeit auf den zweiten Tabellenplatz ist, lieg der Sportklub auf Rang elf und kämpft gegen den Abstieg. Das Derby, das in der Regionalliga ausgetragen wird, kann mit dem „großen Wiener Derby“ nicht verglichen werden. Und dennoch haben es fast 8.000 Menschen auf den klassischen „Sportklub Platz“ geschafft, der Heimstätte des Wiener Traditionsvereins.

Die Fans marschieren über die legendäre Alszeile. Angst vor Ausschreitungen gibt es nicht. Im Gegenteil. Die Fans der beiden Vereine teilen sich das Dosenbier, unterhalten sich am Weg zum Stadion und warten gemeinsam, dass sie endlich auf der Tribüne ihre Plätze einnehmen können. Einen derartigen Ansturm hat man hier selten erlebt. Die Wartezeit für ein Bier beträgt rund 20 Minuten. Kein Wunder, denn das Magistrat der Stadt Wien hat erst einen Tag vor dem Derby den Bescheid zugestellt, dass die Kapazität am Sportklub Platz erhöht werden darf. Insgesamt haben nun 7.842 Personen die Möglichkeit, sich das „kleine Wiener Derby“ (bzw. das „Derby of Love“) anzusehen. Und diese 7.842 Personen nutzen auch diese einmalige Gelegenheit. Merkwürdig, wenn man wieder in die Bundesliga blickt, wo es immer wieder zu Ausschreitungen kommt, wenn die beiden Erzrivalen Austria und Rapid aufeinandertreffen.

Die Vienna wurde ihrer Favoritenrolle gerecht

Die Vienna galt vor dem Spiel als klarer Favorit. Und diese Favoritenrolle hat sie auch ohne Probleme erfüllt. Schlussendlich konnte sich der Verein aus Döblin mit einem 5:3 gegen seinen „Rivalen“ durchsetzen. Die knapp 8.000 Fans sahen bereits in der 5. Minute das 1:0 durch Michael Wojtanowicz. Gary Noel brachte die Vienna in der 22. Minute mit 2:0 in Führung, ehe Sasa Pantic vor der Pause (41. Minute) noch zum 3:0 traf. Nach der Pause erzielte Rafael Pollack das 3:1 (50. Minute), doch Marjan Markic sorgte mit dem 4:1 in der 62. Minute für die Vorentscheidung. Pollack traf zwar in der 70. Minute zum zweiten Mal und verkürzte auf 4:2; Gary Noel versetzte dem Wiener Sportklub in der 75. Minute den Todesstoß und erzielte mit seinem zweiten Treffer das 5:2. Lukas Grill verwandelte in der 88. Minute einen Elfmeter und sorgte für eine Ergebniskorrektur und den 5:3 Endstand. Das letzte „Derby of Love“ endete – auf der Hohen Warte, der Heimstätte der Vienna – 0:0.

Vienna festigte den zweiten Tabellenplatz

Mit diesem fulminanten 5:3 Erfolg konnte die Vienna ihren zweiten Platz festigen. Tabellenführer Ritzing ist dennoch 10 Punkte vor dem Wiener Traditionsverein. Doch die Ritzinger konnten dieses Mal keine 3 Punkte verbuchen. Das Spiel gegen Schwechat endet 0:0. Rafael Pollack, Doppeltorschütze des Wiener Sportklubs, entschuldigte sich nach dem Spiel.

Schlussendlich war es nicht nur „irgendeine“ Niederlage gegen „irgendeine“ Mannschaft; auch wenn die beiden Vereine keine Feinde sind, so geht es dennoch um 3 Punkte. Und auch um den Klassenerhalt des Wiener Sportklubs. Gary Noel war hingegen begeistert. Nicht nur über den 5:3-Sieg, sondern auch über seine beiden Tore und die Stimmung. „Das war echt geil“, so Noel.

Der Sportklub kämpft gegen den Abstieg

Derzeit liegt der Wiener Sportklub elf Punkte hinter dem „Rivalen“ Vienna. Das bedeutet Tabellenplatz elf. Die SKN Juniors, die derzeit auf den vorletzten Platz liegen, sind gerade einmal drei Punkte entfernt.

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