Aktionstag zur Einführung des IPv6-Internet-Protokolls

Nach dem ersten World IPv6 Day am 8. Juni 2011 fand am 6. Juni 2012 ein weiterer weltweiter Aktionstag unter der Überschrift “this time it is for real” statt. Ins Leben gerufen von der Internet Society (ISOC), einer Interessengemeinschaft von Organisationen zur Entwicklung und Pflege von Internetstandards, und zahlreichen großen Providern soll er das lange Zeit theoretisch und in Testläufen vorbereitete Internet Protokoll in der Version 6 Wirklichkeit werden lassen. Notgedrungen, denn die verfügbaren IP-Adressen werden knapp, in manchen Regionen Asiens ist die letzte frei Adresse bereits vergeben worden.

Warum ein neues Protokoll?

Ein Grund ist sicher die enorme Vergrößerung des Adressraumes von 4,3 Milliarden (IPv4) auf 340 Sextillionen, einer 34 gefolgt von 37 Nullen. Ein wichtiger Grund, aber vielleicht nicht einmal der wichtigste. Begannen doch die Arbeiten an IPv6 bereits 1995, als sich noch niemand recht vorstellen konnte, dass so ein großer Bedarf an IP-Adressen entstehen würde. Das IPnG, das Internet Protokoll der neuen Generation wie teilweise auch genannt wird, umfasst einige andere Neuerungen:

• Die Kopfdaten, die jedes Datenpaket durch ein Netzwerk leiten, werden vereinfacht, um die Router an den Knotenpunkten des Internets zu entlasten.

• IPv6-Adressen erleichtern die automatische Konfiguration, viele Verfahren z.B. DHCP werden dadurch überflüssig.

• Bisher getrennte Standards sind in das Internet Protokoll implementiert, z.B. das Sicherheitsprotokoll IPsec oder Mobile IP, das im Zeitalter der Smartphones zunehmend Bedeutung gewinnt.

Was ändert sich für den Endnutzer?

Spürbar nichts: er wird genauso www.meine-lieblingsseite.de im Browser eingeben können wie bisher und auf dieselbe Seite gelangen. Alle gängigen Betriebssysteme und Anwendungen sind auf die Änderungen vorbereitet. Im Hintergrund allerdings sind auch die normalen Internetnutzer betroffen. Kritiker fürchten, da die MAC-Kennung (sozusagen die Fahrgestellnummer) des benutzten Netzwerkgerätes für die Generierung der IP-Adresse verwendet wird, dass zumindest teilweise ein Rückschluss auf den Nutzer möglich ist. Privacy Extensions sollen daher die Anonymität weiterhin wahren. Die Diskussionen werden weiter gehen, nachdem die Großen IPv6 eingeführt haben, wird allerdings keiner mehr daran vorbeikommen.

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